Die Geschichte der Gendarmerie

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Die Geschichte der Gendarmerie

Als Hörtext anhören

Die Gendarmerie war seit 1809 eine militärisch organisierte Polizei in den ländlichen Regionen. Sie wurde 1812 in Bayern eingeführt. Allerdings bekam Windischeschenbach nicht sofort eine Gendarmeriestation. Stattdessen wurde diese nach Wildenreuth verlegt. Aufgrund der für damalige Verhältnisse großen Entfernung der beiden Ortschaften ergab dies große Verständigungsprobleme. Beamte waren oft nicht an der Wildenreuther Dienststelle anzutreffen. Allerdings wurden mehrere Bitten an das königliche Staatsministerium um Verlegung des Standorts nach Windischeschenbach in den Jahren 1851, 1856 und 1858 abgelehnt.


Erst durch den Bahnbau von 1862 bis 1864, bei dem sehr viele Gastarbeiter in Windischeschenbach waren, entschied die Regierung der Oberpfalz, dass die Dienststelle nach Windischeschenbach verlegt werden sollte, um Recht und Ordnung wirksam aufrechterhalten zu können.


Aus dem Zeitraum von 1895 ist eine Patrouilleneinteilung ersichtlich. Die damalige Patrouille musste damals noch sehr weite Streifgänge von bis zu 14km mit Spazierstock und langläufigem Gewehr gehen. So war der Beamte beim Gang zwischen 4 und 11 Stunden unterwegs.


1895 wurden von den 4 Gendarmen 112 Anzeigen erstattet.


Aus dem Waldnaabtalanzeiger vom 19.09.1919 kann entnommen werden, dass die Station am 01.10.1919 in das Haus des damaligen Bäckermeisters Punzmann in der Bahnhofstraße 188 verlegt wurde. 

 

1930 wurde in der Bahnhofstraße ein Haus für die Gendarmerie mit einem Geschäftszimmer sowie drei Wohnungen für die Beamten gebaut. Dieses Haus steht heute an der Bahnhofstraße 3. 


Um diese Zeit wurde auch das Gefängnis errichtet. Dieses befand sich in der Neuhauser Straße. Heute steht dort ein Wohnhaus.

 

Um 1932 wurden 166 Anzeigen aufgegeben sowie 22 gebührenpflichtige Verwarnungen erteilt.

 

Mit dem Ende des 2. Weltkriegs wurde auch die Gendarmerie durch die Landpolizei abgelöst. Hierbei handelte es sich anfangs um 4 Beamte, die zunächst kaum als Polizeibeamte zu erkennen waren, da sie Zivilkleidung trugen. Sie waren lediglich durch eine weiße Armbinde mit der Aufschrift „Police“ gekennzeichnet. Bewaffnet waren sie mit Holzstöcken.9  


Im Februar 1946 wurden dem Polizeiposten 2 Reitpferde zugeteilt. Die Versorgung der Pferde wurde von der Gemeinde übernommen.10 


Im Oktober 1946 bekam die Polizei ein Krad, ein zweirädriges Motorrad.11 


Bereits im Dezember 1946 mussten die Pferde wieder abgeben werden, da diese zu kostspielig waren.

Neben den 3 Polizeibeamten wohnten auch Privatpersonen im Haus in der Bahnhofstraße. Diese errichteten in ihren Zimmern heimlich eine Schwarzbrennerei. Die selbstgebrannte Ware wurde in Grafenwöhr gegen Nahrungs- und Genussmittel eingetauscht. 1947 bemerkten die Beamten das illegale Geschäft im eigenen Haus und beendeten die Schwarzbrennerei.12 


Im Jahr 1951 wurden 410 Anzeigen erstattet. 13

 

Am 28.05.1961 wurde die Station in der Bahnhofstraße aufgelöst.14  

 

1980 bekam Windischeschenbach dann wieder eine Polizeistation. Bis heute noch ist die Station, die sich im Rathaus befindet, besetzt. Aktuell führt diese der ortsansässige Polizist Hr. Lang.15 

Anmerkung:


Der Text "Die Geschichte der Gendarmerie" entstand im Schuljahr 2021/2022 anlässlich des BiG Projekts der Grund- und Mittelschule Windischeschenbach. Hierzu erstellte die Klasse M7 mit ihrem Klassenlehrer Hr. Plößner den digitalen Windischeschenbacher Stadtführer für die Stadt Windischeschenbach.

Wesentliche Informationen wurden aus dem Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach von Georg Hauser entnommen.


Ein besonderer Dank gilt Hr. Mann und Fr. Wolf, die bei der Recherche tatkräftig mithalfen.


Abbildungsverzeichnis:


Titelbild: Ferdinand von Raesfeld auf dem Schnepfenstrich by Ernst-Hugo von Stenglin, entnommen aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Jagd/Tradition#/media/Datei:Ferdinand_von_Raesfeld_auf_dem_Schnepfenstrich_by_Ernst-Hugo_von_Stenglin.jpg (13.03.2022)

Abbildung 1: entnommen aus Apple Karten



Quellenverzeichnis:


1 Vgl. Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH, S.255.

2 Vgl. ebd.

3 Vgl. Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH, S.255-256.

4 Vgl. Archiv Polizei Inspektion Neustadt a. d. Waldnaab, gesichtet von Peter Bär

5 Vgl. Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH, S.256.

6 Vgl. ebd.

7 Vgl. Aussage Hr. Mann

8 Vgl. Archiv Polizei Inspektion Neustadt a. d. Waldnaab, gesichtet von Peter Bär

9 Vgl. ebd.

10 Vgl. ebd.      

11 Vgl. ebd.

12 Vgl. ebd.

13 Vgl. ebd.

14 Vgl. Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH, S.256.

15 Vgl. Aussage Hr. Mann

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