Die Geschichte der Stützelvilla

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Die Geschichte der Stützelvilla

Als Hörtext anhören

Kommerzienrat Ludwig Winkler, Betriebsherr der Tafel- und Spiegelglasfabrik Winkler&Sohn errichtete 1888 eine große Villa in der Bahnhofstraße, die heutige große Stützelvilla.

1904 wurde ebenfalls in der Bahnhofstraße eine kleinere Villa von Kommerzienrat Eduard Stützel erbaut, in welcher seine Söhne Dr. Ludwig Stützel sowie Paul Stützel mit ihren Familien lebten. 

Nachdem die Klarahütte 1927 aufgegeben wurde, ging die große Stützelvilla sowie der Park des Anwesens 1931 in den Besitz des Hauptgläubigers, die Bayerische Staatsbank Fürth, über. Zu dieser Zeit bemühte sich auch die Marktgemeinde Windischeschenbach um die Villa, um die fortwährende Schulraumnot einzudämmen. Allerdings mit wenig Erfolg.


1934 plante das NSDAP-Gauamt Bayreuth eine SA Sportschule in der Stützelvilla. Die Pläne scheiterten aber. Im gleichen Jahr schaffte es die Marktgemeinde Windischeschenbach schließlich, die Stützelvilla für 30000 Goldmark zu erwerben. Das Vorhaben, die Villa für schulische Zwecke zu nutzen, wurde allerdings durch die Regierung der Oberpfalz abgelehnt.


Die Villa wurde 1935 gegen eine monatliche Pacht von 200 Mark an die Reichswehr, die darin Kurse abhielt, verpachtet. Allerdings kündigte die Reichswehr die Pacht bereits wieder am 31.12.1935. Verschiedene Bemühungen, die bestrebt waren, in der Villa Frauendienstlager oder Klassenzimmer einzurichten, scheiterten. Schließlich konnte die Villa an die Kreisleitung Weiden/Neustadt der NSDAP vermietet werden, sodass am 01.05.1939 eine Parteikreisschule eröffnet wurde. 


Während des 2. Weltkriegs wurde die Stützelvilla als Krankenhaus und Polizeischule verwendet. Nach Beendigung des Krieges wurden in der Villa Kriegsflüchtlinge und Obdachlose untergebracht. Die Stadt verlor daraufhin die Übersicht, wer in der Villla wohnte, da sich die Bewohner polizeilich nicht anmeldeten. Zudem verwahrloste das Gebäude mehr und mehr. Nachdem die Bewohner in Wohnungen in der Erbendorfer Straße umgesiedelt wurden, entstanden Diskussionen, was mit der heruntergekommenen Villa gemacht werden sollte. Letztlich wurde beschlossen, ein Jugendtagungshaus zu schaffen.


Die Genehmigung zur Umgestaltung wurde am 30.03.1979 erteilt. Zudem wurde am 11.04.1979 der Antrag gestellt, das Grundstück dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab zu schenken. Die Sanierung begann am 23.08.1979. Hierzu wurden die sich in der Villa befundenen Gemälde in das leerstehende Schulhaus nach Michldorf transportiert und restauriert. Anschließend wurden sie wieder zurückgebracht. Aufwändige Arbeiten mussten bezüglich der Bekämpfung des Hausschwamms betrieben werden. Die Deckenträger aus Holz wurden hierzu durch Metallträger ersetzt. Zudem wurde im Frühjahr 1982 eine Firma beauftragt, die zur Bekämpfung des Hausschwamms die Villa 14 Tage lang mit 120 Grad heißer Luft versorgte. Neben der Sanierung bekam die Villa einen zweigeschossigen Anbau, der als Schlaftrakt mit 52 Betten diente. Ebenfalls wurde neben verschiedenen Tagungsräumen im Erdgeschoss ein Vortragssaal errichtet. Die Einweihung des Jugendtagungshauses fand am 18.04.1984 statt. Die Gesamtkosten betrugen knapp 6,5 Millionen DM.


Die Stützelvilla wurde nun knapp 30 Jahre lang für Tagungen in Form eines Jugendtagungshauses verwendet. 


2016 wurde die Villa zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt.


2017 wurde das Gebäude durch den Freistaat Bayern zum symbolischen Preis von einem Euro gekauft.10  


Im Moment findet ein Umbau statt. Hierzu unterstützt der Freistatt Bayern die Sanierung mit knapp 18 Millionen Euro. Ab 2023 soll hier die Leitung der Abteilung „Kartographie und Geotopographie“ des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung untergebracht werden.11 12   

Anmerkung:


Der Text "Die Geschichte der Stützelvilla" entstand im Schuljahr 2021/2022 anlässlich des BiG Projekts der Grund- und Mittelschule Windischeschenbach. Hierzu erstellte die Klasse M7 mit ihrem Klassenlehrer Hr. Plößner den digitalen Windischeschenbacher Stadtführer für die Stadt Windischeschenbach.

Wesentliche Informationen wurden aus dem Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach von Georg Hauser entnommen.


Ein besonderer Dank gilt Hr. Mann und Fr. Wolf, die bei der Recherche tatkräftig mithalfen.


Abbildungsverzeichnis:


Abbildung 1-3: entnommen aus Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH

Abbildung 4: entnommen aus Apple Karten



Quellenverzeichnis:


1 Vgl. Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH, S.341.

2 Vgl. ebd.

3 Vgl. ebd.

4 Vgl. ebd.

5 Vgl. Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH, S.342.

6 Vgl. Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH, S.342-343.

7 Vgl. Hauser, G. (1991): Heimatbuch der Stadt Windischeschenbach, Weiden: Spintler Druck und Verlag GmbH, S.343-344.

8 Vgl. Aussagen Hr. Mann, Fr. Wolf

9 Vgl. Onetz: „140 Jahre Stützelvillla in Windischeschenbach“, unter: https://www.onetz.de/windischeschenbach/vermischtes/140-jahre-stuetzelvilla-in-windischeschenbach-vom-niedergang-zur-wiederauferstehung-d1773328.html (abgerufen am 13.03.2022).

10 Vgl. ebd.

11 Vgl. Onetz: „Sanierung der Stützelvilla“, unter: https://www.onetz.de/oberpfalz/windischeschenbach/sanierung-stuetzelvilla-freistaat-macht-knapp-18-millionen-euro-locker-id3100416.html (abgerufen am 13.03.2022).

12 Vgl. Onetz: „Neues Zuhause für „Digitale Landkarten Bayern“: Tür auf für neues Leben in der Villa“, unter: https://www.onetz.de/windischeschenbach/vermischtes/neues-zuhause-fuer-digitale-landkarten-bayern-tuer-auf-fuer-neues-leben-in-der-villa-d1819207.html (abgerufen am 13.03.2022).


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